Gedanken zum Werk Flux (2019)
Das Weisse und das Schwarze
Eine weisse Fläche bildet den Anfang des Schaffens. Erst durch die weisse Pyramide wird ein Raum geschaffen, ein referenzloser weisser Raum, welcher die Präsenz der Pyramide unterstreicht. Zentral platziert, ihrer Wichtigkeit geschuldet lenkt nichts von ihr ab. Weiss in Weiss, metaphorisch für den Anfang. Für einen langen Zeitraum scheint nichts zu geschehen. Erst durch genaues Hinsehen machen sich feine Veränderungen bemerkbar. Sehr langsam setzt die Transformation ein und ein schleichender Prozess wird in Gang gesetzt. Der Zeit überlassen, entstehen Momente des Abwartens und Sehens. Die Pyramide verflüchtigt sich langsam, Indizien finden sich anhand des am Boden kriechenden Rauches. Die Sublimation lässt erkennen, wie die Zeit vergeht - unaufhaltsam. Das Weiss schmilzt dahin, das Objekt löst sich auf.
Das Eine geht, das Andere kommt. Konträr zum Weissen erscheint das Schwarze. Ohne geometrische, symmetrische oder harmonische Beziehungen schafft sich das schwarze Quadrat den Weg aus dem Untergrund. Von der Gegenständlichkeit in die Gegenstandslosigkeit, in die gegenstandlose Empfindung (Malevich, 1927). Das Schwarze Quadrat auf weissem Grund, eine Metapher für die Ohnmacht, die Empfindung der Leere bezüglich des Wandels unseres Klimas.