Die mit Bleisatz Zahlen einzeln von Hand gestempelten 5-stelligen Zahlen bilden die gesamte Datenreihe des CO2 Vorkommens über die letzten 800'000 Jahre ab. Stefan Daniel bezieht sich bei seiner Arbeit auf die wissenschaftlichen Daten der Eisuntersuchungen in der Antarktis im Rahmen des europäischen EPICA Projekts, dem European Project for Ice Coring in Antarctica.[1]
Grundlage dieser Daten ist der 3’270 Meter lange Eisbohrkern aus dem einzigen Klimaarchiv der Erde, der Antarktis. Die detaillierte Analyse dieses Eiskerns ermöglichte die Rekonstruktion der Zusammensetzung der Luft und lieferte eine lückenlose Geschichte der Konzentrationen der wichtigsten Treibhausgase Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4).
Mit dem Werk, Was wenn die Daten nicht lügen? thematisiert Stefan Daniel die Diskussionen, welche rund um die wissenschaftlichen Daten und deren Akzeptanz beim Thema Klimawandel herrscht. Ursprung war ein Zitat von Daniel Patrick Moynihan - "Jeder Mensch hat ein Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht auf seine eigenen Fakten.”[2]
Immer wieder werden die Wissenschaftler und deren Untersuchungen angefeindet durch Klimaskeptiker. Da die Berichte des IPCC (The Intergovernmental Panel on Climate Change ) Grundlage der weltweiten Klimapolitik sind, steht der IPCC häufig in der Kritik von organisierten Klimawandelskeptikern und -leugnern, die ihn mit dem Vorwurf zu diskreditieren versuchen, politisch beeinflusst zu sein.
Entgegen der häufig von Klima „Skeptikern“ vorgebrachten Behauptung, dass Klimawissenschaftler und das IPCC zu „alarmistisch“ seien (das heißt Ausmaß und Folgen der globalen Erwärmung zu übertreiben), kamen wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die Sachstandsberichte des IPCC tendenziell einige Aspekte der globalen Erwärmung eher unterschätzen.[3] Zudem sind die Sachstandsberichte nicht nur konservativer, sondern auch vorsichtiger und zurückhaltender formuliert als die Verlautbarungen von Klimawandelleugnern. Begründet wird dieses Phänomen damit, dass IPCC-Autoren möglichst keine Angriffsfläche für Vorwürfe von Klimawandelleugnern bieten wollen, während diese ihre Aussagen im Gegensatz dazu umso aggressiver formulieren, um besser attackieren zu können.[4]
Was wenn die Daten nicht lügen? ist die Fortsetzung von Stefan Daniels fortlaufender Untersuchung darüber, wie unsere Spezies die Welt bewohnt und durch den fossilen Energieverbrauch sie in Zukunft gestaltet.
1 The European Project for Ice Coring in Antarctica (EPICA) is a multinational European project for deep ice core drilling in Antarctica.
2 “You are entitled to your opinion. But you are not entitled to your own facts.”
Daniel Patrick Moynihan was an American politician, sociologist, and diplomat.
3 Keynyn Brysse et al.: Climate change prediction: Erring on the side of least drama? In: Global Environmental Change. Band 23, 2013, S. 327–337, doi:10.1016/j.gloenvcha.2012.10.008.
4 Srdan Medimorec, Gordon Pennycook: The language of denial: text analysis reveals differences in language use between climate change proponents and skeptics. In: Climatic Change. Band 133, Nr. 4, 2015, S. 597–605, doi:10.1007/s10584-015-1475-2.
